"Wo es ein
Problem gibt, dort wird sich eine Lösung finden", so zumindest in der
Theorie. Nach manchen Lösungen scheint man nur leider recht lange suchen zu
müssen. In der Praxis ist es nämlich so, dass wir noch immer ohne Material und
mit stetig schrumpfenden Zementmengen auskommen müssen. In ganz Hukuntsi ist
kein Sack Zement mehr aufzutreiben und das, obwohl wir 60 Säcke bräuchten. Ist
aber vielleicht gar nicht so wichtig, denn es gibt am Freitag und Samstag eh
kein Wasser mehr in Logkwabe. So lösen sich manche Probleme auch von selbst.
Wir konnten also die
"Arbeitslosigkeit" nutzen und die Zeit in einen gemeinsamen Workshop
zur Vorbereitung des Erntedankfestes in Logkwabe investieren. Dazu sind wir für
einen Tag westlich von Kang in die Kalahari Rest Lodge eingezogen und haben ein
paar Freunde aus Logkwabe mitgenommen. In großer Vorfreude auf Dusche und
Klimaanlage wurden wir mit den Worten "No Power" begrüßt. Das erklärt
sich von selbst. Aber uns schockt schon nichts mehr. So treffen wir uns abends
am Lagerfeuer ("Molelo") und singen gemeinsam. "O
lemenemene" und "Thsela Moya" singen wir inbrünstig, ohne genau
zu wissen was es bedeutet. Aber christliche Gemeinschaft verbindet und so
werden diese beiden Wörter schon bald zu einem echten Ohrwurm. Da sind das
Salzwasser aus der Dusche und der kaputte Pool schon vergessen - naja zumindest
fast ;-) Wir genießen die Zeit gemeinsam. Es ist eine schöne Atmosphäre unter
dem blutroten Abendhimmel in der Wüste.
Am nächsten Morgen sitzen wir im Konferenzraum der Lodge und bereiten zwei Stunden Gottesdienst vor, gestaltet durch Gesang, Berichterstattung über den Kirchenbau und Andacht. Zurück in Logkwabe erwarteten uns am Sonntag dann jedoch fünf Stunden Gottesdienst (9.00-14.00 Uhr). Das ist dann sogar für unser sonst so flexibles und belastbares Team zu viel. In dem riesigen Zelt, dass wir für diese Zwecke aufgebaut haben, herrschen konstante 35°C - was der Gemeinde so gar nichts auszumachen scheint. Tapfer stehen wir es durch, aber so richtig genießen konnten wir es leider nicht mehr. Da konnte auch die extra für den Gottesdienst geschlachtete Ziege nur bedingt trösten.
Wenn einer eine
Reise tut, so kann er viel erzählen. So ist es. Trotz dem wir oft gar nicht
genau wissen, wie wir die langen heißen Tage verbringen sollen, ist schon mehr
als die Hälfte unserer Zeit vergangen und wir haben so viel zu erzählen. Viele
Dinge jagen durch unsere Gedanken, manche Eindrücke lassen uns kaum los. Wie
weit wir mit dem Kirchdach am Ende der Woche gekommen sein werden, können wir
nicht sagen. Aber eins ist sicher: Building Community braucht mehr als 60 Säcke
Zement.
Danke für den schönen Bericht. Ja, es gibt so viele Widrigkeiten, aber einfach kann ja jeder.... und ihr kommt sicher mit vielen guten und wichtigen Erfahrungen zurück. DANKE DASS IHR DURCHHALTET!!!!
AntwortenLöschen