Auf die Plätze
fertig los - zumindest fast. Wir sind in Logkwabe angekommen, unserem Hauptreiseziel. Hier wollen wir tätig werden. Es gibt viele Herausforderungen auf dem Weg zu
unserem ehrgeizigen Ziel. Wenig Werkzeug, viel Hitze, keine Baumaterialien,
jede Menge offene Fragen und eine Baustelle, die laut der Arbeiter, die uns
unterstützen nicht besonders stabil zu sein scheint. Aber unsere Gruppe ist motiviert, arbeitswillig und BÄRENSTARK.
Es hat sich außerdem rumgesprochen, dass wir Mittags und Abends kochen. Wir bekommen also jeden Tag mehr Besucher, aber dadurch nicht gleichzeitig mehr Helfer. Unsere Kalkulationen gehen nicht auf, da mittlerweile mehr Leute zum Essen kommen, als unsere Gruppe groß ist. Die Kommunikation, dass die Speisen vor allem die Arbeitenden stärken sollen, gelingt nur bedingt. Eigentlich ist Geben seliger als Nehmen - vor allem für uns Christen. Dennoch hat die Einseitigkeit manchmal einen komischen Beigeschmack. Hier zeigt sich, wie wertvoll unser Vorhaben ist, Gemeinschaft zu bauen. Dazu gehört eben auch, andere Kulturen, andere Sitten und Regeln zu respektieren. Dafür sind wir hier.
Mittlerweile sind wir bei Gastfamilien untergekommen. Das bedeutet, dass wir an unterschiedlichen Orten im Dort schlafen. Dadurch haben wir erst einmal ein Gefühl dafür bekommen, wie groß das Dorf tatsächlich ist. Man erwartet hinter dem trockenen Buschwerk nicht viel, aber tatsächlich leben über 2000 in dem dann doch gar nicht so kleinen Dorf. Gestern hatten wir die Gelegenheit, die Grundschule in Logkwabe zu besuchen. Die Schulleiterin hat uns freundlich empfangen und uns in die Klassenräume eingeladen. Kaum zu glauben, wie die kleinen Lernen bei über 37°C so motiviert und fröhlich winken und lachen, wenn wir in den Raum treten. Im Anschluss hatten wir eine Audience beim Obersten "Chief" oder auch "Kgosi" (ähnlich wie Stammesführer), der die größte der sieben "Kgotlas (ähnlich wie Dorfrat) in Logkwabe leitet. Er hat uns Einblicke in die tief demokratisierten Strukturen der Problemlösung und Konfliktbewältigung Botswanas eingeführt, die das Land seit mehreren Jahrzehnten zu einem gewaltfreien und gleichberechtigten Land machen. Der sehr sympathische alte Mann hat sich viel Zeit für unsere Fragen genommen und uns am Ende sogar gestattet, die Kgotla von innen zu sehen. Eine interessante Erfahrung, denn eigentlich ist es Fremden nicht gestattet, diese Orte zu besuchen. Oberste Regel ist, dass jeder und jede so lange wie er möchte und ohne unterbrochen zu werden, sprechen darf und jede Sorge Gehör findet. Auf diese Weise wird gegenseitiges Verständnis geschaffen. Etwas, wovon man sich in der Politik vielleicht einiges abschauen könnte.
Es bleibt zum
Abschluss des heutigen Blogs dafür zu beten, dass das Wasser nicht ausgeht und
endlich der Truck mit den fehlenden Baumaterialien eintrifft.
Liebe Grüße nach
Deutschland und bis bald.
Ich bin so sehr in Gedanken bei euch und bete jeden Tag, dass alles gut voran geht. Sicher, manches ist nicht leicht zu verstehen, aber genau deshalb reisen ja Menschen. Und wir können immer nur lernen.
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