Montag, 22. Oktober 2018

Extreme

Alle warten sehnsüchtig auf den Regen. Am Nachmittag kommt ein Sturm auf. Der Sand dringt durch alle Ritzen. Und in der Nacht ist er dann da: Pula, Pula, Pula. Es schüttet aus Eimern, Trommelwirbel auf dem Blechdach. Morgens noch immer. In Williams Haus wird mir noch deutlicher bewußt, was Leben in diesen Verhältnissen bedeutet. Es stellt sich schon allein die simple Frage: wie komme ich zum Klo oder zur Küchenhütte? Und es ist jetzt nicht mal mehr warm. Mein Airtime ist auch zu ende. Für uns ist alles oft so selbstverständlich. Doch wer hier immer lebt, hat mit den einfachsten Dingen Mühe. Man kann nicht einfach mal so zum Bäcker Brot kaufen oder sich im warmen Haus gemütlich an den Tisch setzen und sich der angesammelten Vorräte gewiss sein. Das nächste Geschäft hier ist  ewig weit entfernt. Bei diesem Wetter zu Fuß und per Kombi - keine Chance.... und wie kommen die Kinder heute zur Schule? Ich frage mich wirklich, wie bekommt man dieses Leben aufrecht und in Würde hin?
Das beste ist, im Bett zu bleiben.
Doch das tue ich nicht. Heute haben wir eine Verabredung in Ghanzi. 400 km ;-)

Freitag, 19. Oktober 2018

Williams Haus

Für meine zeit in Lokgwabe bin ich zu Gast in Williams Haus. Im Ort gibt es seit Tagen kein Wasser. Im Supermarkt in Hukuntsi sind die 5 Liter Flaschen aus. Nachts ist es ein wenig kühler. Nach einem Einkauf sitzen wir bei Hilda und warten.... Im nirgendwo auf irgendwas. Es ist zu heiß, um sich zu bewegen.

Inalegholo

Nun geht's in die Kalahari. Jetzt ist alles verbrannt. Die Trockenheit macht allen zu schaffen. Wir besuchen Mr. Tsela Inalegholo. Hier sind 80 % der Bewohner Buschleute. Es ist brennend heiß. Die Kirche ist vernachlässigt. Fenster mittlerweile eingeworfen. Tsela berichtet,  dass alle viertel Jahre eine Gruppe der Dutch reformed church aus Südafrika  kommt und für einige Tage missionarische Angebote für die Kinder macht. Ihre Aktivitäten gehen ebenfalls auf die Missionarin Anneliese Lüling zurück.
Den verbliebenen Mitgliedern der lutherischen Gemeinde fehlen Mut und Kraft, um Initiativen zu starten. Der Ort befindet sich am Ende einer Sandstraße. Hierher verirrt sich nur, wer unbedingt dort hin muss. Diese Welt scheint in dieser Jahreszeit absolut lebensfeindlich.

Bonolo

Die nächste Nacht verbringe ich im Haus meiner Kollegin Bonolo Masie. Sie war bis zum Ausbruch einer schweren Krankheit Pfarrerin in der Kalahari. Sie hat viel geschafft in der Zeit und kann mir viel berichten und manche Hintergründe erklären. Jetzt arbeitet sie im zentralen Kirchenbüro, wohnt in Ramotswe in ihrem eigenen Haus gemeinsam mit verschiedenen Verwandten. Bevor sie Pfarrerin wurde, war sie Mitarbeiterin in verschiedenen staatlichen oder privaten Büros. So hatte sie Geld, um sich das für hiesige Verhältnisse doch recht große Haus zu bauen.

Behördengänge in Gaborone.

Den Aufenthalt in der Hauptstadt nutze ich gemeinsam mit William für Behördengänge. Die Beamten residieren in super modernen Büros mit allen Standards. Wir können allerlei Informationen  sammeln, bekommen email Kontakte, so richtig konkret wirds nicht. Aber wir sind auf dem Weg,  um erste Pfosten einzuschlagen in bezug auf ein Agrotourismus Projekt in Kalahari.
"Sa !khoma mate!" - "Give me your hand". "!" Ist einer der typischen Klicklaute in der Namasprache.

Montag, 15. Oktober 2018

Make today awsome so that tomorrow will be jealous.

Nachlässigkeit muß bestraft werden

Ewig lang zieht sich der Highway. Buschland und Savanne wechseln sich ab. An der Straße entlang bis in weite Ferne sehen wir die Flammen der Buschfeuer. In Deutschland gäbe es da eine riesige Aufregung.
Ein riesiger Elefantenbulle an der Straße. Zebras sehen wir nun endlich auch.
Und dann bin ich nachlässig. 20 pula pro zu schnell gefahrenen Stundenkilometer. Radarkontrolle. Und 100 pula für den Aufwand des blitzens. Ganz einfach.

Sonntag, 14. Oktober 2018

Banyana backpackers

Hier in Kasane sind wir im Banyana backpackers camp. Uhrig, basic, nette Menschen. Weiße kommen eher nicht hier her. Ziemlich viele Moskitos.  Ich hoffe, ich bleibe von Malaria verschont. Der Verwalter Eric ist so lustig. 

Vierländereck

Kasane liegt im 4 Ländereck zwischen Botswana,  Namibia, Sambia und Simbabwe. Da kommt schon einiges Konfliktpotential zusammen - würde man meinen.  Aber es scheint doch auch Kommunikation zu geben... Alle 4 Länder bauen zusammen eine Brücke. Bislang geht der LKW Verkehr von Botswana nach Sambia über eine Fähre.  Die Autos warten oft tagelang auf beiden Seiten. Zwischendurch laufen Elefanten, Antilopen und allerlei sonstiges wildes Getier. Haustiere eher nicht. Über die Straßen führen Wildkorridore.

Elefanten und mehr....

Ein aufregender Tag geht zu Ende. Wir machen eine klassische Tourisafari. Chobe Nationalpark. Weg entlang des Flusses. Gleich sehen wir Löwen beim Fressen zu, wasserbüffel, Flußpferde, Vögel beim Fischfang. Auf der anderen Seite Namibia. Im Fluß schwimmende Hotels. Gleich am Wegesrand eine Elefantenherde und eine Löwenfamilie. Unglaublich wie nah.... Es ist wahnsinnig heiß. Die Moskitos machen ein wenig Angst wegen möglicher Malaria.
Viele andere Touristen sind mit Autos ebenfalls unterwegs. An manchen stellen ein ziemliches Gedränge.

Samstag, 13. Oktober 2018

Wild life

40 Prozent der afrikanischen Elefanten leben im Norden von Botswana. Man trifft sie gleich neben der Straße. Hier erstreckt sich eine riesige Savanne. Es gibt kaum Siedlungen. Kasane liegt dann unmittelbar im 4 Ländereck.

Freitag, 12. Oktober 2018

Reisen in Botswana

Wir hatten uns vorgenommen,  an einem Tag von Gaborone bis in den Norden zu fahren. Das sind knapp 1000 km. Vergeßt es, jedenfalls wenn man am Tag vorher mehr als 30 Stunden unterwegs war und morgens noch einiges zu organisieren hat. Wir kommen erst um Mittag rum weg. So machen wir also in Francistowm einen Stop. Es  gibt hier endlos viele kleine Gästehäuser. Die stehen nirgendwo im Internet. Man muß sich nachts halt durchfragen. Gut, daß William mit uns ist. Das gibt doch mehr Sicherheit in allem.

Donnerstag, 11. Oktober 2018

Flughafen Doha

Wieder unterwegs nach Botswana

Wie ein altes schuppiges Tier liegt Afrika unter mir. Wir überfliegen von Doha kommend zuerst den Nordosten des Kontinents. Somalia, später Tansania. ... Es ist alles so unglaublich weit und unglaublich menschenleer. Die Schatten der kleinen Federwolken sehen aus als würden Seen mitten im kargen roten Sand des Buschlandes eingebettet sein.
Auf den Flughäfen scheint mir menschliche Großmannssucht so übermächtig. Die Weite Afrikas tröstet ein wenig darüber hinweg.
Wir fliegen auf Mogadischu zu. Der Name allein ruft Traumwelten auf. Dann Sansibar, Dare Salaam und wieder afrikanisches Festland.