Montag, 30. April 2018

Livingstone

Auf der Fahrt von Gaborone machen wir Halt bei der Gedenkstätte für Livingston - Arzt, Naturforscher und Missionar. Er bereiste den gesamten Süden Afrikas bis zu den Viktoriafällen. Man kann die Grundmauern der ersten kleinen Kirche auf botswanischem Boden und seines Wohnhauses betrachten. Ein junger Mann führt uns und weiß viel zu erzählen. Ich werde Botswana wieder verlass genau auf den Tag 225 Jahre nach seinem Tod.

Festvorbereitungen

Die Gäste können ab 15 Uhr kommen.  Um 1 uhr ist von Vorbereitungen noch nichts zu merken.  Das Schaf wartet noch lebendig unterm Baum neben meinem Haus. Wir werden es heute noch aufessen. Um 3 Uhr ist es ausgelöst, die Frauen feuern die Töpfe an, das Festzelt kommt ebenfalls zum Einsatz. Irgendwie weiß jeder um eine Aufgabe.  Ich sitze daneben und erwarte was sich so zusammen fügt. Die alten Damen glänzen in ihren bunten Garderoben. Die Tischdecken werden noch kurz durch gewaschen und trocknen auf der Leine. 

Letzter Tag

Auch der letzte Tag ist wieder so angefüllt. Nachdem ich gestern Nacht aus gaborone heim gekehrt bin nach Logkwabe hat der Tag heute schon früh begonnen. Wir fuhren zu Williams Farm. Er spendiert für den heutigen Abschied ein Schaf. Die Fahrt führt uns durch den Busch und über die große Salzpfanne. Alles ist so karg und dich so überwältigend. Williams Brüder sind mit uns und seine Nichte Maggy.

Donnerstag, 26. April 2018

The project is running

Und wieder geht ein wunderbarer Tag zu ende. Die Frauen haben begonnen zu nähen. Natürlich muss sich alles erst einüben. Aber das wird... Die Maschine sind nicht kompliziert. Einfach und unabhängig vom Stromnetz. Wie zu Omas Zeiten.

Mittwoch, 25. April 2018

Nichts ist selbstverständlich

Nach den acht Wochen habe ich eine Ahnung wie Leben hier funktioniert. Für uns sind so viele Dinge selbstverständlich. Wir können in einen Laden gehen und in der Regel bekommen wir was wir wünschen. Hier ist das nicht so.... Es war gar nicht so leicht einen Tisch für unser Nähmaschinen - Projekt zu kaufen. Wir mußten 100 km bis nach Kang fahren. Ich bin in der komfortablen Lage ein Auto zur Verfügung zu haben und Geld für den Sprit. Die meisten haben weder das eine noch das andere. Ein Bestellsystem existiert nicht. Also müssen normalerweise komplizierte Kommunikationsnetze in Bewegung gesetzt werden nur um einen Tisch zu kaufen. Und so kann so eine Aktion hier schon mal Tage oder Wochen in Anspruch nehmen. Borgen oder gebraucht kaufen  kann man eigentlich keinen Tisch, weil ja die meisten entweder gar keinen haben oder wenn sie einen haben, diesen auch tatsächlich brauchen. Abstellkammern mit ungenutzen aber brauchbaren  Dingen gibt es eigentlich kaum. Und so erfordert die Bewältigung des Alltags hier immer viel Kreativität.

Dienstag, 24. April 2018

Simon Kooper

105 Jahre nach dessen Tod stehe ich mit William Cloete am Grab von Simon Kooper. Dessen Name ist verbunden mit den Schrecken des Völkermordes an den Herero- und Namagruppen während der Kolonialzeit in Deutsch - Südwestafrika. 1904 erhoben sich mehrere Stämme im heutigen Namibia. Die Kämpfe währten 4 Jahre. Kooper floh mit wenigen überlebenden Angehörigen seines Volkes ins britische Hoheitsgebiet und wurde unter strengen Auflagen im Gebiet um Logkwabe ansässig. Die Stelle seines Begräbnisses war bis vor wenigen Jahren nur einigen Ältesten bekannt. Heute ist das Grab ein Ort des Gedenkens. Eine Informationstafel erinnert an Kooper.
William und ich reichen uns die Hände. Richtig feierlich.   

Traum

... Nein es war kein Traum heute. William hat uns mit genommen zu seiner Farm. 10 km von Logkwabe, altes Namaland. Wasser für die Tiere aus metertiefen Brunnen mitten im Buschland. Wie rütteln mit dem Pickup über die Salzpfanne. Später sitzen wir mit den Hirten am Feuer. Die Ziegen und Schafe sind sicher in den Corals verstaut. Frisch erlegter Hase wird im Pott über dem Feuer gegart. Lecker. Rückfahrt unterm weiten Sternenhimmel. Ich frage mich, was dieses weite Land mit der Seele eines Menschen macht....

Montag, 23. April 2018

Doch noch alles gut

Der Gottesdienst hat letzten Endes 5 Stunden gedauert.  Zwischendurch musste ich mal was essen und eine kleine Pause einlegen. Oft  wurde Afrikaans gesprochen. Das war auch für die Frauen aus Logkwabe  schwierig. So war das Ereignis insgesamt eine interessante Erfahrungen,  wie man am besten die verschiedenen Sprachen zusammen bringt.
Der Gottesdienst endete mit einer berührenden Segenssppende für jeden einzelnen.
Und.... Ein Engel war während der Zeit und reparierte das Auto.

Fahren bei Nacht

Allen Touristen wird empfohlen,  niemals bei Nacht zu fahren.  Das ist auch sinnvoll.  Angesichts unserer zahlreichen Aktivitäten ist es ist es aber nicht zu vermeiden,  dass wir auch nachts fahren. Viele Tiere sind unterwegs. Kühe, Esel,  Ziegen schlafen schon mal auf der Straße. Schwarze Rinder sind besonders gefährlich.

Strafzettel

Nun hatte ich auf der Rückfahrt von Tshabong die Gelegenheit,  auch mal Kontakt mit der Polizei in Botswana zu haben. 6 kmh zu schnell!!! Das macht 220 Pula. Die beiden Damen waren sehr freundlich. Nun bin ich im Besitz eines botswanischen Strafzettels. Ihr solltet  in Botswana also immer korrekt fahren.... Es gibt keine Toleranz.

Sonntag, 22. April 2018

Gottesdienst

Heute wird meine Geduld echt auf die Probe gestellt.... Nach 4 Stunden ist das Ende des Gottesdienstes in Tshabong nicht abzusehen. Früh ein bißchen Müsli. Ich habe Hunger und bin müde. Unser Auto muß noch repariert werden und wir haben von hier aus noch 6 Stunden Fahrt bis Logkwabe. Keine Ahnung wie das ausgehen wird....

Samstag, 21. April 2018

Hospital

Eine Dame der womens leage hatte in der Nacht einen Unfall. Nun liegt sie hier in Tsabong im Krankenhaus. Am Nachmittag gehen alle Morutis  (5 Pfarrer und Pfarrerinnen incl mir) auf Besuch. Das gibt mir Gelegenheit,  ein Krankenhaus von innen zu sehen. Zusammen gefasst : schlicht, luftig und sauber. Die Schwestern in adrettem schneeweißem gebügeltem Dress.
Ich würde mich durchaus hier behandeln lassen wenn es sein muß.
Verwandte,  Freunde und die Pfarrer sind das Bett versammelt.  Bishops Deputy äußert einige geistliche Gedanken, dann beten die beiden ehrenamtlichen Pfarrerinnen.
Dieser Besuch gibt Anerkennung und Trost. 

Elections

Die Mütter der Kirche sind versammelt. Wenn du wissen willst, wie man auch unter schwierigen Bedingungen eine gute Konferenz zustande bringt,  dann besuche die Frauen der Women's Leage. Gerade finden die Wahlen statt. Neue Chairperson ist Mma Seretse, Stellvertreterin Mma Dekoker aus Takatokwane.
Das ganze Programm startete PÜNKTLICH um 7 Uhr morgens. Viele Frauen hatten auf dem Boden in der Kirche geschlafen. Für die Pfarrer gibt es Privatquartiere.

Freitag, 20. April 2018

Foundrising

Übers Wochenende sind wir zum Treffen der Prayers womens leage von South Kalahari  in Tsabong. Das liegt an der südafrikanischen Grenze. Hier sprechen viele Leute Afrikaans. 50 Frauen, meist propper gekleidet in Uniform. Nach verschiedenen Tagesordnungspunkten und anständigem essen dann Konzert in besonderer Weise. Man gibt ein paar pula und darf sich dann einen Beitrag von jemandem wünschen. Black und white Moruti waren natürlich auch dran. Wie immer: "So nimm denn meine Hände " in deutsch und tswana. Kennt hier auch jeder. Hört sich hier aber flotter an....

Wie man auch ein Haus bauen kann...

Es hat ja ziemlich viele Vorteile in einem warmen Land zu leben. Ein Vorteil ist, man muß nicht so viel Aufwand beim Hausbau betreiben. Vier Wände,  Blechdach drauf und ganz kreativ ein paar Zwischenwände einziehen. Je nach Bedarf. Und auch leicht wieder raus nehmen sollten sich die Verhältnisse ändern. Malerarbeiten werden für später aufgehoben.
Fertig ist die Laube für den einfachen Menschen.

Ganz anders sehen natürlich die Häuser der wohlhabenden aus.
Africanstyle wie er in den Lodges den Touristen geboten wird habe ich in Privathaushalten noch nicht gesehen.

Afrika ist eben nicht gleich Afrika. 

Wie man auch ein Haus bauen kann...

Es hat ja ziemlich viele Vorteile in einem warmen Land zu leben. Ein Vorteil ist, man muß nicht so viel Aufwand beim Hausbau betreiben. Vier Wände,  Blechdach drauf und ganz kreativ ein paar Zwischenwände einziehen. Je nach Bedarf. Und auch leicht wieder raus nehmen sollten sich die Verhältnisse ändern. Malerarbeiten werden für später aufgehoben.
Fertig ist die Laube für den einfachen Menschen.

Ganz anders sehen natürlich die Häuser der wohlhabenden aus.
Africanstyle wie er in den Lodges den Touristen geboten wird habe ich in Privathaushalten noch nicht gesehen.

Afrika ist eben nicht gleich Afrika. 

Mittwoch, 18. April 2018

Freiheit für kreative

Sicher.... Die Lebensbedingungen hier in Botswana sind für die meisten Menschen hart. Es braucht viel Zeit und Energie, um die Alltäglichkeiten zu organisieren. Aber auf der anderen Seite gibt es so viel Freiraum für Menschen mit kreativen Ideen. Die bürokratischen Schwellen sind niedrig.   Wenn du Ideen hast, Mut zum Risiko  und Lust am kreativen gestalten, dann ist ein Land wie Botswana der richtige Platz für dich.

Patchwork

Wir kaufen die Zeit hier wirklich aus.... Schon lange träumen die Frauen in Logkwabe davon, eine kleine Nähwerkstatt einzurichten.  Sie sind Meisterinnen im nähen von wunderschönen Patchworkarbeiten. Und nicht nur das....
Dank einer großzügigen Spende konnten wir heute zwei Singer - Maschinen mit Handbetrieb kaufen. Ihr werdet es kaum glauben. ... Sie werden in China noch immer in alter Weise hergestellt so wie unsere Großmütter sie noch verwendeten. Material war mit dem Geld auch noch drin sowie  sonstiges Zubehör.
Mit dem Verkauf der Decken wollende Frauen dazu beitragen, daß ihre halb fertige Kirche in Logkwabe endlich ein Dach bekommt.
Gern könnt ihr schon mal Bestellungen für Patchwork Decken bei mir aufgeben. Weihnachten kommt gewiß.

Montag, 16. April 2018

Pfarrerin in Afrika

Vieles ist hier ganz anders.... Aber so vieles eben auch gleich. Die Sehnsucht der Menschen nach Gott, die Freude am Gestalten von Gemeinde und Kirche. Und immer wieder die Frage: Wirst du wieder kommen?  Wirst du uns nicht vergessen? 
Vergessen? Ganz sicher nicht! !!!!
Und wieder kommen?  SICHER.

Feierlicher Gottesdienst

Nachdem der Samstag mit Andachten,  Bibelarbeit und Arbeiten an der Kirche vergangen war, folgte am Sonntag nun der Festgottesdienst zur Wiedereröffnung der Kirche. Alles wurde festlich geschmückt. Die Potts wurden mit Fleisch, Gemüse und Reis gefüllt, um alle bewirten zu können. Pfarrerinnen der befreundeten Kirchen kamen mit weiteren Gemeindegliedern. Das ganze Haus war bald gefüllt mit fröhlichen und singenden Menschen.
Schwierig bleibt natürlich immer, solche Höhepunkte finanziell und logistisch zu stemmen. Die Ressourcen sind rasch erschöpft. Oft können Gemeindeglieder von etwas weiter nicht kommen, weil einfach das Geld für die Busfahrt fehlt. Die Fahrt von Logwabe nach Kang kostet umgerechnet ungefähr 3 Euro.

P.S. Falls ihr jetzt fragt, warum die Fotos hier im Blog nicht so gut sind.... einfache Antwort: Handyfotos brauchen nicht so viel Speicher. Die wirklich schönen Fotos seht ihr später.

Samstag, 14. April 2018

Prayers Youth Leage

Für jede Altersgruppe gibt es in der ELCSA eine Leage. Die Mitglieder tragen voller Stolz jeweils ihre eigene Uniform. Die Konferenz heute begann mit dem kritischen Checkup der Uniformen. Wer nicht korrekt der Satzung entsprechend gekleidet ist muß eine kleine Strafe von 5 pula in die Vereinskasse zahlen. Am Abend wird der Vorsitzende kritisiert weil er seinen Rechenschaftsbericht nicht in korrekter und vollständiger Uniform hielt.

Workcamp

Übers Wochenende bin ich gemeinsam mit den jungen Leuten der Youth Leage in Kang. Gottesdienste, Bibelarbeit, gemeinsam essen und arbeiten. Die Kirche wird renoviert. Ein gutes Projekt. Ganz fertig werden wir nicht. Es kommen weniger Menschen als gedacht.  Das ist wie bei uns: viele sind begeistert.  Aber wenn es dann konkret wird bleibt doch "nur" der fleißige harte Kern.
Aber wir schaffen viel.

Mittwoch, 11. April 2018

Erster Schritt. ...

..... jeder weg beginnt mit dem ersten Schritt. So fand also gestern der erste Arbeitseinsatz an und in der Kirche von Kang statt. Jung und alt. Eine Freude. Wir sind hier an historischem Ort. Die Initiatorin Ma Lüling hatte hier ihren Hauptsitz. Freilich waren das noch andere Verhältnisse als heute. Sie begann ihren Dienst mir Zelt und Kirche im Schatten eines Baumes. Der Chief von Kang übergab ihr vor ungefähr 60 Jahren das 1 ha große Grundstück, auf dem dann im laufe der Zeit die Kirche,  ein Wohnhaus und zwei Gästehäuser errichtet wurden.
In den letzten Jahren verfiel alles. Doch der Platz bietet so viele Möglichkeiten. Wohnhaus für den Pfarrer, Platz für Gäste, Zeltmission.... Die Youth Leage  würde gern ein Zentrum für Gebet,  Konferenzen und Musik entwickeln.  Und dabei braucht man nicht viel Geld. Ich habe es ja jetzt gesehen. 700 Euro und schon ist die Kirche in einem Zustand, der ausreicht, um Gottesdienst zu halten.

All People in the Kalahari are saying: Thank you so much!!! We are so happy and thanksful. God may bless our friends in Germany.