Um 5 Uhr morgens wird der Sarg noch einmal geöffnet. Um 6 Uhr soll es los gehen. Um 6. 30 Uhr sind alle hier im Haus noch vollkommen entspannt beim Herrichten des eigenen Aussehens. Um 7 Uhr drängen wir uns ins Auto. Heute ist der Himmel bewölkt. Es stürmt. Überall der feine Sand. Niemand kann sich ihm entziehen. Wieder viele Reden. Wenn es den Leuten lang wird, wird der Sprecher mit Gesängen unterbrochen. Nach welchem System das geht, erschließt sich mir nicht. Irgendwann brechen alle in riesiger Kolonne zum Friedhof mitten im Busch auf. Und immer noch heftiger Wind. Das Grab ist ausgemauert. Nach weiteren Reden schaufeln die Männer den roten Sand in das Grab. Staub, Wind, Sonne. Mein Kollege und ich im schwarzen Talar. Ich darf den Abschlußsegen halten. Während der ganzen Zeremonie winden sich zwei Frauen in beängstigenden Weinkrämpfen auf dem Boden. Später sehen sie wieder ganz relaxed aus. Im Anschluss Essen auf dem Hof für alle. Zuerst die Männer. Dann die Frauen. Die Kinder bekommen die Reste von den Tellern. Und plötzlich löst sich alles in auf. Die Zelte werden abgebrochen. Alles ist vorüber.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen