Samstag, 3. März 2018

Lobatse, Bonolo und ihre treue Seele

Also: mein Gepäck ist immer noch nicht angekommen. Ich lebe also weiterhin extrem reduziert und in Ungewissheit, wann ich endlich in die Kalahari aufbrechen kann. Ich muss mich in Geduld üben. Das Problem ist nicht nur, dass ich einfach keine Wechselsachen haben, sondern dass ich für den morgigen Gottesdienstbesuch vollkommen underdressed bin. In so runter gekommener Reisekleidung ist jeder Auftritt dort vollkommen daneben.
Also werde ich mich ganz vornehm im Hintergrund halten.


Aber nun zum heutigen Tag, der angefüllt war von so vielfältigen Eindrücken. Mein erster Ausflug allein hinaus aus Gaborone sollte mich nach Lobatse führen. Dort ist Bonolo Masie Pfarrerin. Sie wohnt auch auf dem Gelände. Wenn ihr eine Lektion in Bescheidenheit erhalten wollt, dann könnt ihr sie gern besuchen. Die Gemeinde ist sehr arm. Das sieht man überall. Aber alles ist geputzt. Dafür sorgt Bonolos gute Seele. Sie kümmert sich neben ihrer eigenen Familie um Bonolo im Alltag, denn Bonolo ist fast blind und wartet schon lange auf eine Operation, die aber nur in Südafrika gemacht werden kann. Alle ihre Vorbereitungen für die Predigt schreibt sie mit der Hand in ganz großen Buchstaben. Sie hat eine Bibel mit vielen Bildern vom heiligen Land in englischer Sprache und eine Bibel in ihrer Muttersprache. Das war es dann auch. Im Bücherregal sehe ich einige theologische Bücher in deutsch. Die sind noch von einem ihrer Vorgänger, der sie wiederum geschenkt bekommen hatte, weil er ein wenig deutsch lesen konnte.


In Bonolos Haus trinken wir löslichen Kaffee und essen Weißbrot mit ein wenig Butter. Ich kann hier gar nicht so viel essen. Genau genommen habe ich auch nicht viel Hunger. Als Frühstück gibt es 2 trockene Toastscheiben mit Rührei und das wars...









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